Schlieren
Der Deal ist besiegelt: Start-up Oioioi erhält 900'000 Franken in der TV-Sendung «Höhle der Löwen»

Belén Stämpfli und Anna Mucha räumen mit ihrer Baby- und Kinderkleidung zum Mieten in der «Höhle der Löwen» ab. Gleich drei Investoren lassen sich vom Start-up begeistern.

Lydia Lippuner
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Handschlag in der «Höhle der Löwen». Jürg Schwarzenbach, Anja Graf und Roland Brack (alle links) besiegeln ihre Investition in das Schlieremer Start-up Oioioi von Anna Mucha und Belén Stämpfli (alle rechts).

Handschlag in der «Höhle der Löwen». Jürg Schwarzenbach, Anja Graf und Roland Brack (alle links) besiegeln ihre Investition in das Schlieremer Start-up Oioioi von Anna Mucha und Belén Stämpfli (alle rechts).

zvg

Die «Höhle der Löwen» entpuppte sich für die beiden Schlieremerinnen als wahre Goldgrube. Anna Mucha und Belén Stämpfli gingen am Dienstagabend mit der Hoffnung auf 250'000 Franken in die TV-Sendung von 3+ und kamen mit 900'000 Franken wieder hinaus.

Zu Beginn der Sendung erklärten die beiden Gründerinnen, wie man Babys trotz ihres schnellen Wachstums günstig, einfach und nachhaltig einkleiden könne. Im Januar 2020 hatten die beiden Mütter das Start-up Oioioi mit Sitz an der Industriestrasse in Schlieren gegründet. Oioioi ist ein Mietservice für Baby- und Kinderkleider. Auf der Website können Eltern ein Monats- oder Jahresabo abschliessen und sich für ein Paket mit jeweils 5, 10, 15 oder 20 Kleidungsstücken entscheiden. Damit ihr Betrieb, den die beiden Jungunternehmerinnen mit Herzblut und eigenen finanziellen Mitteln aufbauten, weiterwächst, beantragten sie bei den «Löwen» eine Investition von 250'000 Franken.

Oioioi will expandieren

In der Sendung beantworteten sie mühelos die Fragen der Investorenrunde. Zu Nachfragen bezüglich der Lieferkapazität bei einem Bestellansturm sagte Mucha: «700 Bestellungen könnten wir ausliefern und 1000 bringen wir auch hin.» Bezüglich Wachstumsstrategie sagte sie, Oioioi wolle künftig sowohl mehr Produkte lancieren als auch internationale Märkte erschliessen.

Auf die Frage, woher denn der Name Oioioi komme, holte Mucha kurz aus: «Die Päckli gehen von oi zu oi zu oi», dabei deutete sie mit ihren Händen von einer Person zur anderen. Überdies könne man im Buchstaben O gut ein Babygesicht integrieren. Der Gründer des Onlinehändlers Brack.ch, Roland Brack, sagte: «Diese beiden haben auf alle Fälle auf alles eine Antwort.»

Trotzdem wollten Tobias Reichmuth und Patrick Mollet nicht investieren. Die verbliebenen Löwen Jürg Schwarzenbach, Anja Graf und Roland Brack machten den Schlieremerinnen dafür ein umso grösseres Angebot. Auf den Vorschlag der beiden Gründerinnen, 250'000 Franken für 5 Prozent Beteiligung zu investieren, gingen sie gar nicht erst ein. «Es ist jetzt wichtig, schnell voranzugehen», sagte Brack. Das heisst, man müsse nun schnell viel Geld investieren. Somit schlossen sich die drei Löwen zusammen und boten den beiden Frauen insgesamt 900'000 Franken für einen 30-Prozent-Anteil an Oioioi.

Das passte den Start-up-Gründerinnen aber nicht ganz: Sie boten stattdessen eine 25-Prozent-Beteiligung an. Und schliesslich einigte man sich per Handschlag auf eine 27-Prozent-Beteiligung für 900'000 Franken.

Die beiden Gründerinnen des Start-ups Oioioi, Anna Mucha (links) und Belén Stämpfli (rechts), argumentieren vor den Löwen.

Die beiden Gründerinnen des Start-ups Oioioi, Anna Mucha (links) und Belén Stämpfli (rechts), argumentieren vor den Löwen.

zvg

Die Oioioi-Gründerinnen fielen sich freudestrahlend in die Arme. Der Champagner sei bereits kalt gestellt, sagte Mucha. «Dieses Resultat wollen wir zelebrieren», sagte Belén Stämpfli.

Künftig sollen sich auch Schwangere mit Mietkleidern eindecken können

Dank des guten Deals müssen die beiden vorerst nicht weiter nach Investoren suchen. Stattdessen wollen die Jungunternehmerinnen dafür sorgen, dass Oioioi auch Kleider für Kinder und Schwangere anbietet und die Kleiderpäckli künftig auch ins Ausland geschickt werden können. «Wir erhalten wöchentlich Anfragen von deutschen und österreichischen potenziellen Kunden», sagt Stämpfli.

Am Dienstag zuvor hatte bereits das Dietiker Hummus-Start-up Fabas einen Deal erhalten. Die Löwin Anja Graf investierte damals 100’000 Franken in das Unternehmen von Anik Thaler und Tobias Vogel.